Die Notwendigkeit zu essen ist omnipotent .

Nun habe ich mich, eben aus diesem Grunde, mit den Essgewohnheiten des Hochmittelalters beschäftigt.

Als Marktbesucher bewundere ich immer wieder korrekt eingerichtete Lagerküchen,

leider kann schon ein einziges falsches Lebensmittel, zum Beispiel eine Paprika, den tollen Eindruck zerstören.



Lebensmittel die es in Deutschland im Hochmittelalter gab.



  • Reis, aus Griechenland, Anbau in Italien ab Mitte 13. Jhd. belegt.


  • Getreide: Gerste, Roggen, Hafer, Dinkel, Emmer, Weizen, Buchweizen, weiteres dazu hier

  • Fleisch von Haustieren, Fisch, Wild: auch Pfauen und Schwäne, Eichörnchen ect.....


  • Gemüsesorten: Blumenkohl, Bauerngurken, Knoblauch, Linsen, Saubohnen, allerlei Kohlsorten, Sellerie, Rettich, Zwiebeln, Karotten, Erbsen, Spargel, Lauch, Salat,  Wildkräuter.


  • Thymian und Rosmarien angeblich erst ab den 15 Jhd., dafür habe ich aber noch keine Belege gefunden.


  • Obst: Apfel, Aprikose, Birne, Brombeere, Dattel, Erdbeeren, Heidelbeere, Himbeeren, Kirschen, Olive, Pfirsich, Pflaume, Trauben, Zitrone und Zwetschge.


  • Nüsse: Haselnuss, Mandel, Marone und Walnuss


  • Natürlich Milch und Käseprodukte, Wein und Bier




Seit der Vorzeit verwendet der Mensch Gewürze, um seine Nahrungsmittel haltbarer oder schmackhafter zu machen. Unterscheiden muss man zwischen

 

heimischen Gewürzen (Salz, Bohnenkraut, Dill, Essig, Honig, Kresse, Liebstöckel, Schnittlauch, Senf, u.a.) und den

 

importierten Gewürzen (Anis, Basilikum, Kardamom, Kümmel, Oregano, Nelke, Muskat, Pfeffer, Safran, Zimt u.a.) welche zwar erhältlich, jedoch bedingt durch den Transport sehr teuer sind.

Gewürze wurde zuerst als Heilmittel verwendet - erst später kam die Nutzung in der Küche. Der mittelalterliche Mensch neigt dazu, seinen Reichtum durch die Verwendung von kostbaren Gewürzen zu zeigen. Dies führt zu teilweise befremdlichen Verwendungen (z.B. Pfefferkuchen)



Körpergröße

Die Ernährung hatte erheblichen Einfluss auf die Körpergröße. Ist die Ernährung in den Wachstumsjahren eines Menschen üppig und mit vielen tierischen Eiweißen, so steigt die durchschnittliche Körpergröße. So konnten die Menschen im Frühmittelalter durch die eiweißhaltige, tierische Nahrung größer werden als die Menschen im Hochmittelalter. Im Spätmittelalter sinkt die Körpergröße wieder stetig, bedingt durch das Absinken der Temperaturen und der schlechten Nahrungsmittelversorgung. Interessant ist auch, dass Angehörige reicher Familien größer waren als die der armen Bevölkerungsschicht, denn sie konnten sich das bessere Essen leisten.

 

Doch nicht nur die Menschen, sondern auch die Haustiere waren im Mittelalter erheblich kleiner - etwa halb so groß wie die heutigen Nutztiere.

Ein Huhn im Mittelalter bekam Körner zu Essen; es wuchs allmählich bis es nach einigen Monaten ausgewachsen war. Dabei konnte es auf dem Hof herumspringen und Muskeln ausbilden. Dadurch verbrannte es auch Körperfett.

Ein Huhn heutzutage wird auf engstem Raum gehalten, damit es sich nicht bewegen kann. Es bekommt Wachstumspräparate zu Essen ist innerhalb von 2 ! Wochen ausgewachsen und zwar größer als ein normales Huhn.

Beim Schwein ist es ähnlich. Damals wurde es nicht nur in einem Stall gehalten, sondern wurde, so oft es geht, in den Wald getrieben, um dort Bucheckern und Nüsse zu essen. Es hatte kargere Ernährung und mehr Bewegung als die heutigen Schweine. Außerdem ist auf Bildern aus dem Mittelalter noch die Verwandtschaft zum Wildschwein zu erkennen mit den dunklen Borsten und Hauern. Das ist heute alles weggezüchtet.

Kühe erreichen auf mittelalterlichen Bildern kaum Schulterhöhe - kein Vergleich zu heutigen Rassen.

Auch Schafe und Ziegenrassen sahen anders aus. Es gibt einige wenige Menschen die sich mit der "Rückzucht"  solcher Rassen beschäftigen- ein interessantes aber aufwendiges Unterfangen.

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