Nach den hier vorgestellten (sehr strengen) Richtlinien versuche ich meine Gewandung und Aussteuer selbst herzustellen oder zu kaufen.

Alles, soll für die Zeit um 1220-1280 belegbar sein.

 

 

Für Kleidung gilt:

  • Es wird alles mit der Hand genäht.
  • Es werden nur belegbare Materialien verwendet (hauptsächlich Wolle, Leinen, Seide).
  • Stoffe sollten idealerweise naturgefärbt sein. Hier kann man durchaus auf das Kaufen von entsprechendem Stoff ausweichen, da z.B. für eine gehobenere Darstellung ein fleckiger, unregelmäßig gefärbter Stoff nicht in Frage kommt. Hier sollte man aber dringend auf die verwendeten Färbedrogen achten.
  • Die Schnitte werden denen hochmittelalterlicher Kleidungsstücke nachempfunden und nach den hochmittelalterlichen Prinzipien (aus einfachen geometrischen Formen mit größtmöglicher Stoffersparnis) erstellt.

Für Metallarbeiten gilt:

Der Fertigungsprozeß sollte nach Möglichkeit dem damaligen entsprechen.

  • Eisen wird geschmiedet, nicht geflext
  • Eisen wird feuerverschmeißt und hat keine modernen Schweißnähte
  • Messerschneiden werden in der Regel aufgeschmiedet
  • kleine Bronze/Messing-Gegenstände werden gegossen, nicht aus dem Block gefeilt

Für Holzarbeiten gilt:

Der Fertigungsprozeß sollte nach Möglichkeit dem damaligen entsprechen.

  • Holz wird geschnitzt, gesägt, gedrechselt, abgezogen
  • Es wird nur einheimisches (sprich: im Mittelalter verfügbares) Holz verwendet
  • Bei der Konstruktion (z.B. von Möbeln) wird auf mittelalterliche Prinzipien zurückgegriffen, falls keine detaillierten Aufrisszeichnungen vorhanden sind. Auf moderne Schraubverbindungen, o.ä. sowie modernen Leim wird verzichtet.
  • Eine kleine Ausnahme: Bei Möbeln, vor allem Truhen, muss leider auf die Transportierbarkeit geachtet werden, so dass hier Abweichnungen von der Holzart (z.B. Esche statt Eiche) und der Dicke des ursprünglich verwendeten Materials zwecks Gewichtsreduzierung gemacht werden.
  • Auf moderne Oberflächenbehandlung des Holzes (Holzschutz, Lack, Antik-Beizen) wird verzichtet. Es werden nur mittelalterliche Schutz-Stoffe (z.B. Bienenwachs,Leinöl) und Farben verwendet.

Für Lederarbeiten gilt:

Der Fertigungsprozeß sollte nach Möglichkeit dem damaligen entsprechen.

  • Leder, dass nach Methoden gegerbt wird, die den mittelalterlichen Methoden ähneln: z.B. vegetabile oder Loh-Gerbung für Rindsleder, Alaun-Gerbung für Hirsch- oder Ziegenleder.
  • Das Leder wird mit mittelalterlichen Methoden oder Prinzipien gefärbt.
  • Schuhe werden gemäß von Schuhfunden aus der Zeit gefertigt

Für Keramikarbeiten gilt:

Form und Farbe und Glasur sowie Brenntemperatur sollte denen des Hochmittelalters entsprechen.

 


Da das leider nicht immer möglich ist, muss ich manchmal aus Gesundheitlichen, Umweltschutz oder profanen finanziellen und organisatorischen Gründen Abstriche machen. Man möge mir verzeihen.