Bamberger Reiter
Bamberger Reiter

 



Im Jahre 902 wurde zum ersten Mal ein Castrum Babenberchauf dem heutigen Domberg genannt.

Es gehörte dem ostfränkischen Geschlecht der älteren Babenberger, die das Lehen 903 in einer blutigen Fehde mit den rheinfränkischen Konradinern verloren.

Bei der sogenannten Babenberger Fehde starben drei babenbergische Brüder. Die Besitzungen fielen an den König und blieben bis 973 Königsgut.

Kaiser Otto II. schenkte das Castrum seinem Vetter, dem Herzog von Bayern, Heinrich dem Zänker.

1007 erfolgte die Gründung des Bistums durch Kaiser Heinrich II., den Sohn Heinrichs des Zänkers und im gleichen Jahr ließ er den ersten Dom errichten, der aber zweimal abbrannte und durch den heutigen, aus dem 13. Jahrhundert stammenden Bau ersetzt wurde.


Im Januar 1430 rückten die Hussiten auf Bamberg vor. 

Das Domkapitel floh mit dem Domschatz auf die Giechburg, der Bischof selbst zog sich nach Kärnten zurück.

Die wohlhabenden Bürger flüchteten nach Forchheim und Nürnberg.

Die Hussiten nahmen Bamberg jedoch nicht ein.

Als sie Scheßlitz erobert hatten, plünderten die in Bamberg verbliebenen Handwerker, Tagelöhner und Bauern erst die Weinkeller und dann die Bürgerhäuser und Klöster.

Kurz darauf handelte Markgraf Friedrich von Brandenburg mit Andreas Prokop, Heerführer der Hussiten, auf Burg Zwernitz einen Waffenstillstand aus und Bamberg zahlte 12.000 Gulden Lösegeld um der Brandschatzung zu entgehen.


Bamberg wurde wie Rom auf sieben Hügeln (Stephansberg, Kaulberg, Domberg, Michaelsberg, Jakobsberg, Altenburg, Abtsberg) erbaut und deshalb auch manchmal als Fränkisches Rom bezeichnet.

 

Da Bamberg im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Bombardierungen verschont blieb, bietet die Altstadt bis heute das nahezu unveränderte Bild der ursprünglichen Dreigliederung in geistliche Bergstadt (im Umfeld des Kaiserdoms, bürgerliche Inselstadt (zwischen den beiden Flussarmen der Regnitz) und der Gärtnerstadt. Überragt vom Dom stellt die Stadt ein denkmalgeschütztes Ensemble zwischen mittelalterlicher und barocker Baukunst dar.


1993 wurde die Altstadt in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen. In der Begründung heißt es, Bamberg repräsentiere in einzigartiger Weise die auf einer Grundstruktur des Frühmittelalters entwickelte mitteleuropäische Stadt. Das in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommene Areal umfasst die drei historischen Stadtzentren Berg-, Insel- und Gärtnerstadt mit einer Gesamtfläche von etwa 140 Hektar.



Höfe der Stiftsherrn in den Immunitäten


Die Immunitäten waren geistliche Frei- oder Sonderbezirke der Stifte mit Ummauerung und eigener niederer Gerichtsbarkeit, in denen ab dem 12. Jahrhundert fast die Hälfte der Bamberger Bevölkerung lebte.

  • Immunität St. Gangolf:

Gangolfsplatz 2, (Chorherrenhof „Zum Zuckmantel); Gangolfsplatz 3 a, (Chorherrenhof „Zur Steinene Kemmeten“); Gangolfsplatz 4, (Chorherrenhof „Schindelhof“);
Obere Königstraße 42, (Chorherrenhof „Scheckethof“); Obere Königstraße 46, (Chorherrenhof „Kleines Höflein“); Obere Königstraße 50, (Chorherrenhof „Zur Weinrebe“); Obere Königstraße 53, (Chorherrenhof „Schwanenhof“);
Theuerstadt 5, (Chorherrnhof „Salerei“).
  • Immunität St. Stephan:

Eisgrube 8 (Curia Kraftoni), Eisgrube 10, Eisgrube 12, Eisgrube 14 (Curia Braunwardi Coquinarii); Eisgrube 16 (Curia Aufsees); Eisgrube 18 (Curia Ottnandi); Eisgrube 20 (Curia Leupoldi);
Oberer Stephansberg 1 (Curia apud salices); Oberer Stephansberg 2 (Curia Libhardi); Oberer Stephansberg 3 (Curia Hugonis); Oberer Stephansberg 4 (Curia Popponis); Oberer Stephansberg 5 (Curia Guntheri), Oberer Stephansberg 7 (Curia iuxta capellam);
Stephansplatz 1 (Curia Habitatio Stae. Chunegundis); Stephansplatz 3 (Curia Volkmari)

 

Bambergs bekannte Literaten im Mittelalter

  • Ezzo (Dichter) († wohl am 15. November um 1100) war in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts Kanoniker und Lehrer in der Domschule in Bamberg. Dichter des frühmittelhochdeutschen Ezzolieds, er schrieb einen Hymnus über die christliche Heilsgeschichte.

  • Ab 1260 wirkte Hugo von Trimberg (1230–1313) an der Lateinschule im damaligen Bamberger Vorort Theuerstadt. Von ihm stammt das moralische Lehrgedicht Der Renner, das 24.000 Verse gegen die sieben Todsünden umfasst.

  • Der Frühhumanist Albrecht von Eyb (1420–1475) lebte in der Bamberger Curia Sancti Sebastiani. Von ihm stammt das Loblied über die Anmut des Mägdeleins Barbara.

 

 

Quelle: Wikipedia